Gespräche über Ende der Kampfhandlungen
DW
Im Grenzgebiet zwischen Belarus und der Ukraine laufen Verhandlungen über ein Ende der russischen Angriffe. Die FIFA will Russland von der WM ausschließen. Russische Oligarchen stellen sich gegen Putin.
Das Wichtigste im Überblick:
Ohne große Hoffnung auf eine Annäherung im russischen Krieg gegen die Ukraine haben im Grenzgebiet zwischen Belarus und der Ukraine Verhandlungen begonnen. Die ukrainische Delegation steht unter der Leitung von Verteidigungsminister Oleksij Resnikow. Hauptziel der Gespräche sei ein sofortiger Waffenstillstand und der Abzug der russischen Truppen, hieß es aus Kiew. Der russische Delegationsleiter Wladimir Medinski versicherte, Moskau sei an einer Einigung interessiert. Diese müsse aber "im Interesse beider Seiten sein". Der belarussische Außenminister Wladimir Makej eröffnete die Gespräche, wie belarussische Staatsmedien meldeten. Das Außenministerium in Moskau veröffentlichte Fotos der Delegationen.
Dass die Gespräche zu einem Ergebnis führen werden, bezweifelt der ukrainische Präsident. "Ich glaube nicht an ein Ergebnis dieses Treffens, aber lasst es uns versuchen", sagte Wolodymyr Selenskyj in einer Stellungnahme. Er versuche, den Krieg zu stoppen, solange es eine minimale Chance gebe. Daran dürfe kein einziger Ukrainer zweifeln. "Wir müssen pragmatisch sein, um unser Ziel zu erreichen", sagte er. "Und unser Ziel ist die territoriale Integrität des Landes." Unmittelbar vor Beginn der Gespräche forderte Selenskyi, der ebenso wie Russlands Präsident Wladimir Putin nicht direkt an den Verhandlungen teilnimmt, die russischen Soldaten auf, die Waffen niederzulegen.
In einem weiteren Telefonat mit dem russischen Staatschef Putin versuchte der französische Präsident Emmanuel Macron, diesen zu einem Ende der Angriffe zu bewegen. Anschließend hieß es in einer Mitteilung des Élysée-Palastes, "Präsident Putin hat seinen Willen bekräftigt, sich dafür zu engagieren". Macron habe von Putin konkret gefordert, alle Angriffe auf Zivilisten und Wohngebiete einzustellen, zivile Infrastrukturen und die Straßenverbindungen zu erhalten, insbesondere die Ausfahrtstraße im Süden von Kiew. In diesen drei Punkten habe Putin Entgegenkommen signalisiert, teilte der Élysée weiter mit.
Das russische Verteidigungsministerium hat, wie von Präsident Putin am Sonntag angeordnet, die "Abschreckungswaffen" der Atommacht in verstärkte Alarmbereitschaft versetzt. Das bestätigte Minister Sergej Schoigu am Montag dem russischen Präsidenten, wie aus einer Mitteilung der Behörde hervorgeht. Konkret nannte er die strategischen Raketentruppen, die Nord- und die Pazifik-Flotte und die Fernfliegerkräfte. Putin hatte in einem vom Kreml verbreiteten Video von "Abschreckungswaffen" gesprochen, Atomwaffen nannte er nicht explizit.