Geschworene sprechen Boris Becker schuldig
n-tv
Drei Tage diskutieren die Geschworenen im Londoner Crown Court, ob sie Boris Becker schuldig oder freisprechen. Am Ende kommen sie zu dem Urteil, dass der Ex-Tennis-Star Teile seines Vermögens im Insolvenzverfahren verschleiert hat. Becker drohen bis zu sieben Jahre Haft.
Im Londoner Strafprozess gegen Boris Becker haben die Geschworenen den deutschen Ex-Tennisstar in mehreren Punkten schuldig gesprochen. Der 54-Jährige habe seinem Insolvenzverwalter Mark Ford Teile seines Vermögens vorenthalten, entschied die Jury. Becker könnte damit theoretisch eine Haftstrafe drohen. Das Strafmaß soll am 29. April verkündet werden, bis dahin bleibt der sechsfache Grand-Slam-Sieger auf Kaution frei. Becker verfolgte die Urteilsverkündung mit hochrotem Kopf. Er kann gegen das Urteil noch Berufung einlegen.
Becker war am 21. Juni 2017 gerichtlich für zahlungsunfähig erklärt worden. Die Geschworenen kamen nun zu dem Schluss, dass er in 4 von 24 Anklagepunkten entgegen der gesetzlichen Vorgaben nicht seinen gesamten Besitz offenlegte. Becker soll in der Zeit des laufenden Insolvenzverfahrens 75.000 Euro in Aktien angelegt, ein Darlehen von 825.000 Euro verschwiegen, eine Immobilie in Leimen nicht angegeben und 400.000 Euro an Dritte ausgezahlt haben.
Der einstige Ausnahmesportler hatte die Vorwürfe strikt zurückgewiesen. Er habe weder Zeit noch Expertise gehabt und finanzielle Fragen daher stets seinen Beratern überlassen, hatte Becker vor Gericht ausgesagt. Sein Anwalt Jonathan Laidlaw hatte ihn als naiv und faul dargestellt. Er sei zudem nicht rechtzeitig informiert worden, welche Pflichten er nach seiner Insolvenz hatte.
Der finale Showdown im "Sommerhaus der Stars" bringt dem Siegerpaar Sam Dylan und Rafi Rachek 50.000 Euro mehr auf dem Konto ein. Doch das Finale sorgt vor allem durch Eskalationen und Handgreiflichkeiten für Gesprächsstoff. Zuschauer diskutieren: Haben wir alle Trash-TV etwa jahrelang falsch verstanden?