Geschmack der Heimat, geliefert von einer Drohne
n-tv
Eines der schlimmsten Probleme in einem Schützengraben ist ganz sicher der Hunger. Aber auch Kälte, Einsamkeit und die Angst, dass man vergessen wird an diesem schrecklichsten aller Orte. Gegen dieses Gefühl versucht die Ukrainerin Olga Belenko anzukämpfen: Sie schickt Liebe, Wärme - und Suppe. Per Drohne.
Borschtsch ist der König der ukrainischen Küche. Sein süß-saurer Geschmack ist jedem Ukrainer seit seiner Kindheit vertraut. Geschäftsfrau Olga Belenko aus Odessa kocht mit ihrer Wohltätigkeitsstiftung die heimische Suppe vor und liefert sie den Soldaten per Drohne an die Front. Dafür benutzt sie eine spezielle Technik – sowohl zur Herstellung als auch für die Lieferung.
Soldaten verlieren während der Kämpfe viele Kalorien und es ist für sie von entscheidender Bedeutung, regelmäßig "normales" und nahrhaftes Essen zu sich zu nehmen. "In einem Schützengraben riecht dieser Borschtsch nach Zuhause. Es weckt eine ganze Reihe von Erinnerungen", sagt ein junger Soldat, der in Krynky bei Cherson im Süden der Ukraine kämpft. "Für ein paar Minuten fühlt es sich an, als wäre man daheim. Erst eine neue Welle von Explosionen reißt einen aus den Erinnerungen zurück in die Realität des Krieges."
Belenkos Borschtsch wiegt nur 50 Gramm pro Päckchen. Die Soldaten wissen inzwischen, wie sie 30 bis 100 Pakete – je nach Leistungsfähigkeit der Drohne – an die Front liefern können. Sie kleben die Lebensmittelpakete einfach an der Drohne fest, ganz im Sinne einer modernen Luftbrücke.