
Gericht verurteilt Bergbaukonzerne zu Milliardenstrafe
n-tv
2015 bricht ein Damm eines Klärbeckens in Brasilien. Der giftige Schlamm überspült ein Dorf und verseucht einen Fluss. Die verantwortlichen Bergbaufirmen müssen nach einem Urteil nun Entschädigungen zahlen - in Milliardenhöhe.
Mehr als acht Jahre nach einem verheerenden Dammbruch im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais hat ein Gericht die Bergbaukonzerne Vale, Samarco und BHP zur Zahlung von umgerechnet 8,93 Milliarden Euro für immaterielle Schäden verurteilt. Die Konzerne hätten die Menschenrechte der betroffenen Gemeinden verletzt, befand das Bundesgericht in Belo Horizonte am Donnerstag (Ortszeit). Hinzu kämen noch Zinsen seit dem 5. November 2015, dem Tag der Katastrophe.
Der Dammbruch gilt als eine der schlimmsten Umwelttragödien in der Geschichte Brasiliens. Am 5. November 2015 war der Damm eines Klärbeckens des Minenbetreibers Samarco mit giftigen Stoffen aus der Bergbauindustrie nahe der Stadt Mariana gebrochen. Der Giftschlamm begrub das Bergarbeiterdorf Bento Rodrigues unter sich, 19 Einwohner kamen ums Leben.
Die Giftstoffe gelangten auch in den Fluss Río Doce und später in den 650 Kilometer entfernten Atlantik. Tausende Tiere verendeten, hunderttausende Menschen hatten kein sauberes Trinkwasser mehr, und noch an der Atlantikküste erlitten Tourismus und Fischerei Einbußen.
