Gericht verhandelt Handgranatenanschlag Anfang Dezember
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Zwei rivalisierende Gruppen tragen ihre Fehde auf die Straße und halten monatelang die Polizei rund um Stuttgart in Atem. Nun wird ein besonders schwerer Fall vor Gericht verhandelt. Streng gesichert.
Stuttgart (dpa/lsw) - Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen setzen sich Stuttgarter Richter von Anfang Dezember an mit den Hintergründen eines Handgranatenanschlags auf eine Trauergemeinde in Altbach bei Esslingen auseinander. Beim Höhepunkt der seit vielen Monaten tobenden blutigen Fehde von zwei rivalisierenden Gruppen im Raum Stuttgart waren im Juni mindestens 15 Trauergäste verletzt worden, einige von ihnen schwer. Einem damals 23-Jährigen wird vorgeworfen, die Handgranate geworfen zu haben. Er muss sich vom 7. Dezember (9.15 Uhr) an unter anderem wegen versuchten Mordes vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten. Verhandelt wird nach Angaben des Gerichts von Freitag in der streng gesicherten Außenstelle des Oberlandesgerichts in Stammheim.
Seit dem Sommer ist es im Großraum Stuttgart immer wieder zu Gewalttaten gekommen, hinter denen die Ermittler rivalisierende Gruppen vermuten. Wiederholt wurde dabei auch auf Menschen geschossen. Vorfälle gab es unter anderem in Stuttgart-Zuffenhausen, in Plochingen, in Asperg im Kreis Ludwigsburg und in Eislingen im Kreis Göppingen. Bislang gab es nach Angaben des Landeskriminalamtes mehr als 40 Verhaftungen.
Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen soll der mutmaßliche Handgranatenwerfer den Sprengkörper absichtlich gezündet und geworfen haben. Eigentlich sollte die Granate auf dem Vorplatz der Aussegnungshalle landen, wo sich die Trauergemeinde versammelt hatte. Sie wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft jedoch abgelenkt und landete etwa 30 Meter von dem Vorplatz entfernt, wo sie auch explodierte. Die dabei freigesetzten Stahlkugeln verletzten mehr als ein Dutzend Trauergäste.
Nach israelischen Luftangriffen meldet die Hamas den Tod einer weiblichen Geisel. Auch eine weitere Geisel sei schwer verletzt worden. Das israelische Militär untersucht die Behauptungen. Schätzungen zufolge leben nur noch etwas mehr als die Hälfte der Menschen, die von der Hamas festgehalten werden.