Gericht untersagt Verlegung von Inzest-Täter Josef Fritzl
n-tv
2009 wird Josef Fritzl wegen Inzest-Taten zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte seine Tochter 24 Jahre lang gefangen gehalten und missbraucht. Mit einer Verlegung in ein normales Gefängnis wird es für den 87-Jährigen nichts - ein Gericht sieht Fritzl immer noch als Gefahr für die Allgemeinheit.
Der im Inzestfall von Amstetten zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilte Josef Fritzl wird nicht in den Regelvollzug überführt. Das Oberlandesgericht Wien habe die "Notwendigkeit" seiner weiteren Unterbringung "in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher" festgestellt, teilte das Landesgericht Krems mit. Das Landesgericht hatte den 87-Jährigen im April unter Auflagen in den sogenannten Normalvollzug entlassen. Die Staatsanwaltschaft Krems legte dagegen Beschwerde ein.
Das Oberlandesgericht Wien gab der Beschwerde nun statt. Zur Begründung gab es den Angaben zufolge an, dass bei Fritzl unverändert eine nicht behandelbare schwerwiegende Erkrankung vorliege, die eine Einweisung in den Maßnahmenvollzug rechtfertige. Zudem fehlten "überzeugende Anhaltspunkte", dass von ihm inzwischen keine Gefahr mehr ausgehe.
Fritzl hatte seine Tochter Elisabeth 24 Jahre lang in einem Kellerverlies gefangen gehalten, regelmäßig missbraucht und sieben Kinder mit ihr gezeugt, von denen eines kurz nach der Geburt starb. Drei der überlebenden Kinder wurden von ihm und seiner Frau in ihrem Haus aufgezogen, die anderen mussten mit ihrer Mutter im Keller leben.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.