
Gericht stoppt Auktion von KZ-Tätowierstempeln in Israel
DW
Das Einstechen der Häftlingsnummer war eine der ersten brutalen und demütigenden Handlungen an einem neuen KZ-Insassen. In Israel sollten dazu notwendige Folterwerkzeuge aus Auschwitz-Birkenau versteigert werden.
Mit einer einstweiligen Verfügung hat ein israelisches Gericht die für den 9. November geplante Versteigerung von acht Tätowierstempeln aus dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gestoppt. Gleichzeitig setzte das Bezirksgericht in Tel Aviv für den 16. November eine "Eilverhandlung" fest. Mit den Tätowierstempeln hatten die Nazis den Insassen des Vernichtungslagers ihre Häftlingsnummern ins Fleisch gestochen. Die Mitteilung des Gerichts enthielt keine Angaben über die Rechtsgrundlage für die einstweilige Verfügung. Israel hat kein Gesetz gegen den privaten Verkauf von Holocaust-Relikten.
Nach Angaben des Auktionshauses Tzolman's Auctions gibt es weltweit nur drei der brutalen Stempelsätze. Der von ihm zum Verkauf angebotene soll demnach der größte sein. Gegen die Versteigerung geklagt hatte ein Dachverband von 55 Organisationen, die von den Nazis verfolgte jüdische Gemeinschaften in Europa und Nordafrika vertreten.