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Gericht entlässt Mordverdächtige aus U-Haft
n-tv
Drei Männer in Bremen gestehen der Polizei ihr 46-jähriges Opfer zerstückelt und später vergraben zu haben. Ermittler finden daraufhin Teile der Leiche auf einem Acker. Nun sind die mutmaßlichen Täter jedoch wieder auf freiem Fuß. Grund ist ein Personalmangel der Justiz.
Drei des Mordes verdächtige Männer in Bremen sind wegen überlangen Wartens auf ihren Prozess aus der Untersuchungshaft freigelassen worden. Das Hanseatische Oberlandesgericht habe die Haftbefehle aufgehoben, teilte das Landgericht mit. Die drei Männer werden verdächtigt, im April 2020 in der Bremer Neustadt einen 46-Jährigen getötet zu haben.
Die zuständige Strafkammer des Landgerichts hatte die Verzögerung mit der komplizierten Einarbeitung in den Fall begründet. Seit Eingang der Anklage Ende 2021 seien immer noch neue Ermittlungsergebnisse dazugekommen. Auflagen für die drei Beschuldigten auf freiem Fuß gebe es nicht, sagte ein Sprecher des Landgerichts.
Das Oberlandesgericht kritisierte, dass das Landgericht die zuständige Strafkammer zu wenig entlastet habe. Der Bremische Richterbund sah die Fristüberschreitung als Zeichen für generelle Missstände. "Die personelle Ausstattung der Justiz im Land Bremen ist völlig unzureichend. Die Strafkammern des Landgerichts Bremen arbeiten seit Jahren am Limit", hieß es in einer Mitteilung.