
Gerhard Schröder, sein Historiker und die Zahlungen eines reichen Freundes
Die Welt
Nach dem Erscheinen der Schröder-Biografie des Historikers Gregor Schöllgen förderte der Textilunternehmer Bernd Freier, der S. Oliver gründete, Anfang 2016 die Universität des Professors. Freier ist mit Schröder befreundet. Gab es einen Zusammenhang mit Russland-Geschäften?
Gerhard Schröder hat bis heute ein Parteibuch der SPD, aber er ist längst so etwas wie ein Ausgestoßener der deutschen Politik. Seine Posten in der russischen Energiewirtschaft will er trotz Wladimir Putins blutigem Krieg in der Ukraine nicht niederlegen. Nicht den mit 600.000 Dollar jährlich dotierten Aufsichtsratsposten beim Ölkonzern Rosneft. Auch nicht zwei ähnliche Funktionen bei zwei Töchtern von Gazprom. Basta.
Es wirkt, als kümmere sich der 78-Jährige nicht um seinen Ruf. Vor kurzem sah er dies noch ganz anders. Das zeigen Recherchen von WELT und dem Politikmagazin „Kontrovers“ des Bayerischen Rundfunks. Es geht um eine Schröder-Biografie, um lange verschwiegene Zahlungen. Und es geht um das Bild von Gerhard Schröder in der Geschichte.