Geplante Lauterbach-Entführung: 75-Jährige wegen Terrorverdachts festgenommen
ProSieben
Im April soll eine extremistische Gruppe geplant haben, Karl Lauterbach zu entführen. Nun wurde nun eine Frau festgenommen.
Die Wichtigste in Kürze:
Die Bundesanwaltschaft hat eine Frau wegen Terrorverdachts festnehmen lassen. Sie soll eine übergeordnete Rolle bei einer staatsfeindlichen Gruppierung innegehabt haben, wie die Behörde öffentlich mitteilte. Die Vereinigung soll im April die Entführung von Karl Lauterbach (SPD) in einer Chat-Gruppe geplant haben.
Die 75-jährige Deutsche soll sich demzufolge um die Koordinierung der Pläne, die Rekrutierung neuer Anhänger und um das Besorgen von Waffen und Sprengstoff gekümmert haben. Auch habe sie wiederholt eine rasche Umsetzung des Vorhabens vorangetrieben und explizite Terminvorstellungen genannt. Sie ist wohl eine pensionierte Lehrerin, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete.
Sie wurde von Beamten des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz und der sächsischen Polizei im Landkreis Mittelsachsen festgenommen. Ein Haftrichter entschied im Anschluss, dass die Frau in Untersuchungshaft kommt. Die Festgenommene verfolge eine Ideologie, die das Grundgesetz und die staatliche Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland ablehne. Vielmehr existiere nach diesen Vorstellungen das Deutsche Reich auf Grundlage der Verfassung von 1871 weiter. Es gab vier mutmaßliche Komplizen, die bereits am 13. April festgenommen worden waren. Später übernahm der Generalbundesanwalt die Ermittlungen.
Wie die Bundesanwaltschaft mitteilte, hatte es sich die Gruppe zum Ziel gesetzt, bürgerkriegsähnliche Zustände in Deutschland auszulösen. Sie wollten letztlich den Sturz der Bundesregierung und der parlamentarischen Demokratie herbeizuführen. "Hierzu war geplant, einen bundesweiten "Black Out" durch Beschädigung oder Zerstörung von Einrichtungen zur Stromversorgung herbeizuführen."