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Georgia Stanway: "Über Spielweise zur Führungsrolle"
DW
Bayern Münchens neue Mittelfeldspielerin Georgia Stanway ist auf der Suche nach Erfolg und Glück auf und neben dem Platz. Im DW-Interview spricht sie über ihre bisherigen Erfahrungen.
Nur sieben Minuten dauerte es, bis Georgia Stanway bei ihrem Bundesliga-Debüt zum ersten Mal in Erscheinung trat. Im Mittelfeld brachte sie ihre Gegenspielerin von Eintracht Frankfurt zu Fall und sah dafür die gelbe Karte. Es war eine Mischung aus Nervosität und dem Versuch, dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Eine Art Machtdemonstration für ihre Gegnerinnen und Teamkolleginnen gleichermaßen.
Doch auch wenn Stanway bei ihrem ersten Ligastart für Bayern vielleicht etwas übereifrig war, sind die Begeisterung und der Wunsch der 23-jährigen in Deutschland zu spielen, deutlich zu spüren. "Von klein auf habe ich mich für die Spielweise der Deutschen interessiert", sagte Stanway der DW. "Von der Jugend an und sogar auf nationaler Ebene ist es immer schwer, gegen sie zu spielen. Ich habe immer bewundert, wie gut sie spielen und [analysiert; Ergänzung.d.Red.], warum sie so stark sind."
"Fußballerisch hat dieser Wechsel am besten zu mir gepasst, denn ich mag die taktische, technische und physische Seite des deutschen Stils. Ich wusste, dass ich hier am meisten gefordert und gefördert werden würde, um so das Beste aus mir herausholen zu können."
Ein Sieg bei der Europameisterschaft 2022 gegen Deutschland im Wembley-Stadion sollte eigentlich der perfekte Startschuss für Stanways Karriere in England sein. Die offensive Mittelfeldspielerin wurde im Januar 2022 mit einem Hattrick beim FA-Cup-Sieg gegen Nottingham Forest zur besten Torschützin von Manchester City. Sieben Jahre zuvor wurde sie im Alter von nur 15 Jahren die jüngste Spielerin des Vereins, die es in die erste Mannschaft geschafft hatte. Ihre letzte Saison bei den Sky Blues war jedoch geprägt von Zweifeln und Unstimmigkeiten über ihren Platz in der Mannschaft.
"Ich wurde vom Verein als vielseitig einsetzbar eingestuft", erklärte Stanway. "Ich habe auf jeder einzelnen Position gespielt und versucht, einen guten Job für das Team zu machen. Das war jedoch nicht das, was ich wollte. Das war natürlich eine sehr schwierige Zeit, wenn man nicht weiß, ob man kommt oder geht, ob man hier oder dort ist."