
Geldsegen aus EU-Töpfen für umstrittene islamische Organisation
Die Welt
Andreas Abu Bakr Rieger und sein Weimar-Institut wurden von Verfassungsschutzbehörden im Bereich Islamismus beobachtet. Die von ihm gegründete European Muslim Union erhält dennoch Fördergelder aus EU-Mitteln. Aktuell laufen 13 Projekte.
Mit einem Volumen von jährlich rund vier Milliarden Euro ist Erasmus+ das größte Programm der EU für die Förderung von Bildung, Jugend und Sport in Europa. Zurzeit laufen allerdings 13 Erasmus-Projekte, an denen eine umstrittene Organisation beteiligt ist: die European Muslim Union, kurz EMU.
Ihr Gründer und langjähriger Präsident ist der deutsche Islam-Konvertit Andreas Abu Bakr Rieger. Der Anwalt und Publizist fungiert laut aktuellem Abruf beim Vereinsregister des Amtsgerichts Weimar als Vorstandsmitglied des von ihm gegründeten Weimar Instituts für geistes- und zeitgeschichtliche Fragen. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns bezeichnete das Institut im Jahr 2017 als „islamistische Organisation“. Rieger hatte im Jahr 1993 vor Anhängern einer später verbotenen islamistischen Organisation gesagt: „Wie die Türken haben wir Deutschen in der Geschichte schon oft für eine gute Sache gekämpft, obwohl ich zugeben muss, dass meine Großväter bei unserem gemeinsamen Hauptfeind nicht ganz gründlich waren.“ 2007 entschuldigte er sich für den Satz und bezeichnete ihn als „schwarzen Fleck“ seiner Vergangenheit.