Geiz war ungeil
Süddeutsche Zeitung
Der neue Geschäftsführer des FC Barcelona verkündet weitere Details zur verheerenden Finanz-Lage des Klubs. Es geht um gelöschte Mails, gestückelte Rechnungen und vier Spieler, die in vier Jahren zusammen 1,4 Milliarden Euro kosteten.
Für das spanische Adjektiv "nefasto" hält das Wörterbuch eine Reihe von Übersetzungen parat. Zum Beispiel: "verheerend". Oder: "katastrophal". Oder: "unheilvoll". Am Mittwochmittag war es der neue CEO des FC Barcelona, Ferran Reverter, der das Wort "nefasto" in den Mund nahm, als er in einer Pressekonferenz in Barcelona neue Details zur finanziellen Lage seines Klubs lieferte. Und wahrlich, sie ist katastrophal und verheerend, und wäre Barça nicht "von Natur aus widerstandsfähig" - wie die 122-Jährige Geschichte des Klubs beweise -, so hätte man wohl in diesem Jahr nur noch fragen dürfen, wer beim FC Barcelona die Lichter ausmacht. "Wäre Barça eine Sportaktiengesellschaft (und nicht ein gemeinnütziger Verein), hätte ein Auflösungsgrund vorgelegen", sagte Reverter. Im März 2021 sei der Klub konkursreif gewesen.