Geist der Familie
Süddeutsche Zeitung
Regisseur Jason Reitman war schon als Kind bei den Dreharbeiten zu "Ghostbusters" dabei. Jetzt hat er eine sehr liebenswerte Fortsetzung gedreht.
Unter einer schmuddeligen Plane in einer vollgerümpelten Scheune kommt ein alter verstaubter, cremeweißer Cadillac zum Vorschein, mit kecken Heckflossen und Ghostbusters-Logo auf den Seiten: der berühmte Ecto 1 aus dem ersten Film des Franchises, das seit 1984 immer neue Filme und Serien hervorgebracht hat. Es ist ein magischer Moment, wenn der 15-jährige digital native Trevor im Jahr 2021 diese Vintage-Entdeckung macht. Spätestens da ist klar, dass dieser Film das Herz am rechten Fleck hat, mit einer guten Balance aus Nostalgie und Frische. Parallel entdeckt seine etwas jüngere Schwester Phoebe (Mckenna Grace) den Protonenrucksack und die Geisterfalle, die Gerätschaften, mit denen ihr Großvater Egon Spengler und seine Kumpels Dr. Peter Venkman (Bill Murray), Dr. Raymond Stantz (Dan Aykroyd) und Dr. Winston Zeddemore (Ernie Hudson) in den Achtziger-Jahren die Geister aus dem Big Apple saugten. Ein bisschen so, als würde man auf dem Dachboden die mechanischen Spielzeuge der Großeltern finden. Aus dem schrulligen Großvater wird damit jedenfalls eine Legende, und die Enkel sind mittendrin in ihrer Familiengeschichte, übernehmen sozusagen die Familiengeschäfte.