Gehen Sie nicht ins Gefängnis!
Süddeutsche Zeitung
Gegen Auflagen setzt Spaniens Justiz die Haftanordnung für den Bayern-Verteidiger aus. Die Begründung: Er lebe nun in offenbar glücklichen Familienverhältnissen. "Er ist erleichtert. Er war in großer Sorge", sagt ein Hernández-Vertrauter
Am Mittwochvormittag konnte Bayern-Verteidiger Lucas Hernández endgültig aufatmen. Wenige Stunden vor dem Pokalspiel der Münchner in Mönchengladbach konnte er Schwarz auf Weiß lesen, dass er nun doch nicht wegen Missachtung der spanischen Justiz ins Gefängnis muss. Der Oberste Gerichtshof der Region Madrid teilte offiziell mit, dass eine auf häusliche Gewaltdelikte spezialisierte Kammer der "Audiencia Provincial" - das spanische Pendant zu deutschen Landgerichten - seinem Einspruch gegen die vor neun Tagen ausgesprochene Vollstreckung der Haftstrafe stattgegeben hat. Der seinerzeit ausgesprochenen Anordnung zufolge hätte der französische Weltmeister von 2018 am Donnerstag in eine spanische Justizvollzugsanstalt einrücken müssen. Aber: Das Damoklesschwert namens Gefängnis bleibt für die Dauer von vier Jahren hängen.