
Geheimdienst: Ukraine hält Zentrum von Mariupol
n-tv
Seit Wochen ist Mariupol von jeglicher Versorgung abgeschnitten. Während der Bürgermeister der Metropole von Tausenden Todesopfern spricht, ist das Stadtzentrum laut dem britischen Militärgeheimdienst weiter in ukrainischer Hand. Doch Kiew rechnet mit einer Zuspitzung der Lage.
Ukrainische Streitkräfte halten nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes weiter das Zentrum der umkämpften südöstlichen Hafenstadt Mariupol. In mehreren Gebieten nordwestlich von Kiew sei es der ukrainischen Armee zudem gelungen, russische Truppen zurückzudrängen. Es gebe aber weiter die Gefahr eines Beschusses der Hauptstadt.
In Mariupol sollen nach Angaben des Bürgermeisters Wadim Boitschenko bislang fast 5000 Einwohner getötet worden sein. Ähnlich hatte sich am Montag bereits die ukrainische Verantwortliche für Flüchtlingskorridore, Tetjana Lomakina, geäußert. Allerdings würden seit ungefähr zehn Tagen wegen der anhaltenden Bombardements durch die russischen Truppen keine Bestattungen mehr vorgenommen - mittlerweile könnte die Zahl der Toten also bedeutend höher liegen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte davon gesprochen, die Straßen von Mariupol seien mit Leichen übersät, die nicht begraben werden könnten.
Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk erklärte, sie hoffe, dass am heutigen Dienstag drei Fluchtkorridore aus umkämpften Gebieten geöffnet werden können. Dazu gehöre auch Mariupol. Dort hoffe man auf einen Fluchtkorridor für Menschen in Privatautos.

Bei einer Pressekonferenz sagt Russlands Präsident Wladimir Putin, mit der Einstellung der Kampfhandlungen einverstanden zu sein, stellt allerdings Bedingungen. Zum Beispiel müsse vor einer Waffenruhe geklärt sein, ob die ukrainischen Soldaten in Kursk ihre Waffen niederlegten und kapitulierten. Zudem müsse eine Waffenruhe "zu einem dauerhaften Frieden führen und die tiefer liegenden Ursachen dieser Krise angehen", meint Putin. Diese Ursachen sieht Russland nicht in seinem Angriffskrieg, sondern in der Fähigkeit der Ukraine, sich selbst zu verteidigen und seine Existenz aufrechtzuerhalten. Von den seit über drei Jahren formulierten Maximalforderungen des Kreml, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Ende der Ukraine bedeuten würden, rückt Putin weiterhin nicht ab. Die Reaktionen auf den Plattformen X und Bluesky: