Geflüchtete lehnen Essen ab: Polizeieinsatz und Schlichtung
n-tv
Rostock (dpa/mv) - Probleme mit der Essensversorgung haben zu einem Polizeieinsatz mit glimpflichem Ausgang in einer Flüchtlingsunterkunft in Rostock geführt. Mitarbeiter in der Unterkunft im Stadtteil Schmarl hätten sich von protestierenden Bewohnern bedroht gefühlt und die Polizei verständigt, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Nach vorliegenden Erkenntnissen hätten sich rund 40 Geflüchtete am Samstag lautstark über die Verpflegung beschwert und diese auf den Boden geschmissen.
Demnach sei den Afghanen mehrfach Schweinefleisch serviert worden, das laut Islam nicht verzerrt werden darf. Die Polizei sei mit zwölf Streifenwagen vor Ort gewesen. Straftaten seien nicht registriert worden. Zuvor hatten Medien berichtet.
Die Bewohner hätten zudem die Eintönigkeit des Essens, welken Salat und sanitäre Gegebenheiten beklagt. Demnach kommt aus den Duschen nur kaltes Wasser. Sozialsenator Steffen Bockhahn (Linke) habe aus der Ferne neues Essen bis einschließlich Anfang der Woche organisiert und damit die Situation beruhigt. Auch habe er zusätzliche Sozialarbeiter und mehr Wachpersonal zuteilen lassen. Laut Medienberichten wurde zudem dem Caterer gekündigt.
Auch andernorts gab es bereits Berichte über Probleme bei der Essensversorgung für Geflüchtetenunterkünfte. So hatte die SPD-Landtagsabgeordnete im März davon berichtet, dass die Essenslieferungen in der Notunterkunft in Loitz (Vorpommern-Greifswald) für die dortigen Bewohner nicht ausreiche.