Geflüchtete Holocaust-Überlebende besucht Bergen-Belsen
n-tv
Im April 1945 befreiten britische Truppen das Konzentrationslager Bergen-Belsen, in dem über 52.000 Menschen starben. Anastasia Gulej überlebte den Nazi-Terror und engagiert sich seither für den Frieden. Der russische Angriffskrieg versetzt sie wieder in Angst.
Lohheide (dpa/lni) - Den britischen Soldaten bot sich ein Bild des Grauens: Als sie am 15. April vor 77 Jahren das Lager Bergen-Belsen erreichten, fanden sie Tausende unbestattete Tote und Zehntausende abgemagerte, todkranke Menschen auf dem Gelände in der Lüneburger Heide. Die Schreckensbilder gingen um die Welt. Bergen-Belsen wurde zum Synonym für die Verbrechen der Nationalsozialisten.
Anastasia Gulej überlebte drei Konzentrationslager: Auschwitz, Buchenwald und Bergen-Belsen. Am Freitag - dem Jahrestag der Befreiung - besuchte die 96-jährige Ukrainerin die Gedenkstätte Bergen-Belsen. Im hohen Alter ist sie erneut mit einem Aggressor, Bombenangriffen und getöteten Zivilisten konfrontiert.
"Wer hätte es gedacht, dass ich den Krieg noch einmal erleben muss", sagte Gulej in Bergen-Belsen. "All das wäre in der Vergangenheit geblieben, wenn es nicht die neuesten Geschehnisse gebe, den Krieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine." Die alte Frau ließ sich im Rollstuhl durch die Gedenkstätte fahren.