Gefecht gegen Russen sorgt für Eklat bei Fecht-WM
n-tv
Bei der Fecht-WM dürfen Russen und Belarussen wieder dabei sein. Im Degen-Wettbewerb der Männer führt das zu einem Eklat: Der Ukrainer Igor Reislin legt ein Attest vor und tritt nicht an. Eine ukrainische Olympiasiegerin hat angekündigt, anders mit diesem Konflikt umzugehen.
Der ukrainische Degenfechter Igor Reislin hat bei der WM in Mailand auf eine mögliche Medaille verzichtet, weil er in der K.o.-Runde nicht zum Kampf gegen den Russen Wadim Anochin antrat. Der Olympia-Dritte von Tokio ging nicht auf die Planche, auf der Anochin vergeblich wartete und stattdessen intensiv mit dem Schiedsrichter sprach. Der Kampf wurde schließlich als "nicht angetreten" zugunsten des Russen gewertet. Einen Eklat löste das Aufeinandertreffen aus, ohne tatsächlich stattzufinden.
Mitfavorit Reislin habe eine medizinische Ausnahmegenehmigung vorgelegt, teilte eine Quelle innerhalb des Internationalen Fechtverbandes (FIE) der Nachrichtenagentur AFP mit. Wird diese anerkannt, behält der WM-Dritte von 2022 zumindest die wenigen Punkte für die Olympiaqualifikation, die ihm der Einzug in die Runde der letzten 64 einbrachte.
Bei der WM dürfen Fechterinnen und Fechter aus Russland und Belarus in den Einzelwettbewerben als neutrale Athleten starten. Die ukrainische Regierung hatte ihren Sportlern als Reaktion de facto untersagt, gegen Russen oder Belarussen anzutreten.