
Gefahrenzone Wasser - wie das Baden sicher ist
DW
Baden, Schwimmen, Plantschen - an heißen Sommertagen suchen viele Menschen eine Erfrischung im kühlen Nass. Gerade auf Ungeübte lauert eine Reihe Gefahren, die sich aber mit ein paar Regeln leicht minimieren lassen.
Jedes Jahr ertrinken in Deutschland durchschnittlich fast 500 Menschen. 60 Prozent der Badeunfällen ereignen sich in den Sommermonaten Juni, Juli und August.
Dass nicht nur ungeübte Menschen betroffen sein können, war neulich bei der Schwimmweltmeisterschaft in Budapest zu beobachten: Unmittelbar nach ihrer Einzelübung verlor die US-Synchronschwimmerin Anita Alvarez das Bewusstsein, sank auf den Boden des Schwimmbeckens ab. Sie überlebte wahrscheinlich nur, weil ihre Trainerin die Situation sofort erfasste und reagierte.
Tatsächlich scheint die Anwesenheit von Rettungsschwimmern ein wesentlicher Faktor, einen tödlichen Badeunfall zu verhindern. Nach der Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) starben in den Jahren 2020 und 2021 nur 0,2 Prozent der Ertrunkenen in Schwimmbädern und 0,6 Prozent im Meer, wo im Sommer Tausende Rettungsschwimmer die Strände bewachen. "Tödliche Unfälle ereignen sich hier mehrheitlich abseits der bewachten Strände oder außerhalb der Dienstzeiten der Lebensretter", heißt es in einer Pressemitteilung der DLRG.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Ertrinken die dritthäufigste Ursache für Unfalltode - für Kleinkinder sogar die häufigste. Jedes Jahr ertrinken nach WHO-Schätzungen weltweit 236.000 Menschen - besonders betroffen seien Kinder, Männer und "Menschen mit erhöhtem Zugang zu Wasser". In den USA etwa, wo durchschnittlich elf Menschen pro Tag ertrinken, sind laut US-Gesundheitsministerium fast 80 Prozent der Ertrunkenen Männer. In Deutschland ist es ähnlich. Ein Möglicher Grund: eine erhöhte Risikobereitschaft und Alkoholkonsum.
Angesichts der Milliarden von Badegängen jedes Jahr ist die Gefahr allerdings überschaubar. Die weitaus meisten Unfälle sind auf Unachtsamkeit oder Leichtsinn zurückzuführen. Wer das eigene Können oder die Kräfte über- oder Gefahren unterschätzt, geht leicht ein hohes Risiko ein. Wer dagegen ein paar einfache Regeln beachtet, kann die kühle Erfrischung sorglos genießen.