Gefahr der Cyberangriffe "geht von Russland aus"
n-tv
Die Cybertruppe der Bundeswehr soll Angriffe von Hackern abwehren. Für Verteidigungsminister Pistorius ist sie "unverzichtbar", der Leiter der Einheit sieht an vielen Ecken jedoch Modernisierungsbedarf. Schließlich droht vor allem aus Moskau Gefahr.
Der Leiter der Cybertruppe der Bundeswehr, Vizeadmiral Thomas Daum, hat auf die mögliche Bedrohung durch Cyberangriffe in Deutschland hingewiesen. "Ich fürchte, wir müssen auch damit rechnen, dass irgendwann irgendwo ein Stromkraftwerk ausfällt", sagte er am Rande des Antrittsbesuchs von Verteidigungsminister Boris Pistorius beim Kommando Cyber- und Informationsraum (CIR) in Rheinbach bei Bonn.
"Die Gefahr geht von Russland aus", sagte CIR-Inspekteur Daum. Er würde aber durchaus China, Nordkorea und den Iran "als Nationen nennen, die auch entsprechende Fähigkeiten besitzen", sagte er. Einfache Angriffe, mit denen Server tausendfach angefragt und damit überlastet werden sollen, gebe es zuhauf, etwa auf Webseiten der Bundeswehr, der Bundesregierung oder von Flughäfen. Dazu kämen anspruchsvollere Angriffe, bei denen versucht werde, in die Systeme einzudringen - "aber dafür haben wir unsere entsprechenden Schutzmechanismen", betonte Daum.
Daum hält zudem eine modernere Ausstattung seines Bereichs für erforderlich. "Wir müssen Fähigkeiten modernisieren, weil die natürlich alle irgendwie in die Jahre gekommen sind." Gerade für das Szenario Landes- und Bündnisverteidigung müssten die Spezialisten demnach breiter aufgestellt sein. "Wir brauchen dann alle Bataillone mit einer Vollausstattung", sagte Daum. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten sei man bei Kriseneinsätzen letztlich nur punktuell immer wieder für einen neuen Einsatz aufgestellt worden.