Gedruckte Amtsblätter - zwischen Abschaffung und Comeback
n-tv
Während einige Kommunen über die Einstellung der kostspieligen gedruckten Amtsblätter nachdenken, gehe andere Städte den genau entgegengesetzten Weg.
Erfurt (dpa/th) - In den Thüringer Kommunen gibt es deutliche Unterschiede, was die Zukunft des gedruckten Amtsblattes angeht. "Die gedruckte Version ist ein Auslaufmodell in unserer Kommune", erklärt etwa Cindy Heinkel für die Stadt Sonneberg. Ab Januar 2025 solle die Auslieferung des gedruckten Amtsblattes eingestellt werden, danach seien Print-Versionen nur noch in geringer Zahl im Rathaus erhältlich.
Bereits seit vielen Jahren habe die Südthüringer Stadt die Online-Bekanntmachungen gestärkt. Zudem sei eine eigene App in Planung, die aktuelle Entwicklungen und Bekanntmachungen bündeln solle. Auch in Mühlhausen gebe es nur noch Exemplare zum Abholen, das gedruckte Amtsblatt für alle Haushalte wurde dort bereits eingestellt, so eine Sprecherin. In Weimar und Gera gebe es bisher keine Schritte in diese Richtung, in Eisenach werde eine Einstellung jedoch geprüft, hieß es.
Eine ganz andere Wahrnehmung herrscht hingegen in Erfurt und Jena: Dort wird das gedruckte Amtsblatt als wichtiges Medium gesehen, um vor allem ältere Bevölkerungsgruppen zu erreichen und mit Informationen zu versorgen. Daher werde bewusst auf einen Mix aus analogen und digitalen Angeboten gesetzt, erklärt Anja Schultz von der Erfurter Stadtverwaltung.