Gedenkstätte erinnert an Schicksal der Häftlinge
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Frankenberg (dpa/sn) - Auf dem Gelände des ehemaligen KZ Sachsenburg ist am Sonntag an das Schicksal der Häftlinge erinnert worden. Zum 90. Jahrestag des ersten Lagerappells wurde ein Kranz niedergelegt, außerdem wurden Erinnerungsberichte und Dokumente verlesen. Nach Angaben der Geschichtswerkstatt Sachsenburg nahmen an der Gedenkveranstaltung etwa 50 Menschen teil.
Außerdem gab es Rundgänge über das Gelände und ein Treffen von Angehörigen. Dabei sei es um den Austausch über Erinnerungen, Erfahrungen und Recherchen gegangen, sagte Vereinschefin Anna Schüller. "Wir verstehen das als aktive Erinnerungsarbeit." Das soll zugleich helfen, die Gefangendatenbank und das Archiv zu erweitern.
Sachsenburg gehört zu den frühen Konzentrationslagern der Nationalsozialisten. Es war nicht nur Vorläufer späterer KZ wie Buchenwald und Sachsenhausen, sondern auch Ausbildungsstätte für die SS. Das KZ wurde 1933 in einer Spinnerei im heutigen Landkreis Mittelsachsen eingerichtet. Bis zur Schließung 1937 wurden etwa 10.000 Menschen interniert - vor allem politische Gegner der Nazis wie Sozialdemokraten, Gewerkschafter und Kommunisten. Heute erinnert ein "Pfad der Erinnerung" an diese Geschichte.