Gedenken auf Dresdner Friedhöfen: Protest gegen Rechts
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Traditionell mit Kranzniederlegungen und stiller Erinnerung auf Dresdner Friedhöfen hat am Sonntag der Gedenktag an die Zerstörung der Stadt vor 77 Jahren begonnen. Neben Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) gedachten Vertreter des Freistaates - Vize-Landtagspräsidentin Andrea Dombois, Kulturministerin Barbara Klepsch und Kultusminister Christian Piwarz (alle CDU) - gemeinsam mit Vertretern des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge der dort bestatteten Opfer der alliierten Bombenangriffe vom 13./14. Februar 1945 - vorwiegend Feuerwehrleute, Soldaten und Schutzpolizisten. Auch die traditionelle Feier auf dem Heidefriedhof, wo die meisten Toten beigesetzt sind, verlief nach Auskunft der Polizei störungsfrei.
Am Rande der Altstadt versammelten sich am Vormittag hunderte Neonazis zum "Gedenken zu Ehren der Dresdner Luftkriegstoten des 13. Februar 1945". Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer des Aufzugs auf bis zu 500, die sich unter den Klängen von Wagner-Musik und lautem Gegenprotest von rund 300 Menschen in Sicht- und Hörweite Richtung Stadtmitte in Bewegung setzten. Der als Schweigemarsch deklarierte Aufzug wurde von "Nazis raus"-Rufen vom Straßenrand begleitet.