
Gedenken an Volksaufstand in der DDR vor 70 Jahren
n-tv
Magdeburg (dpa/sa) - In vielen Orten in Sachsen-Anhalt wird am Samstag an den Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 erinnert. In Magdeburg gibt es eine zentrale Gedenkstunde (10.00 Uhr), an der unter anderen Landtagspräsident Gunnar Schellenberger, Innenministerin Tamara Zieschang (beide CDU) und Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) teilnehmen. Es werden dazu auch Zeitzeugen erwartet. In Halle ist eine Gedenkveranstaltung im Stadthaus geplant, an einer Gedenktafel am Hallmarkt sollen Blumen und Gebinde niedergelegt werden. Zudem soll es einen Rundgang zu den Schauplätzen des 17. Juni 1953 geben.
Am 17. Juni 1953 hatten in der gesamten DDR etwa eine Million Menschen gegen höhere Arbeitsnormen, aber auch gegen die Sozialistische Einheitspartei SED und die deutsche Teilung, für freie Wahlen und mehr Wohlstand demonstriert. Die sowjetische Besatzungsmacht, die DDR-Volkspolizei und die Staatssicherheit stoppten die Proteste. Mindestens 55 Menschen wurden getötet, mehr als 10.000 wurden verhaftet.
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hatte am Freitag erklärt: "Der 17. Juni 1953 steht für das Streben der Menschen in der DDR nach Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Was damals noch brutal niedergeschlagen wurde, konnte im Herbst 1989 verwirklicht werden." Die Erinnerung an den 17. Juni sei wichtig. "Nur im Wissen um unsere Geschichte wird auch nachfolgenden Generationen bewusst, welch hohes Gut und wie verletzlich unsere Demokratie ist. Sie muss geachtet, gepflegt und jeden Tag neu errungen werden."