
Geben wir den Mädchen endlich eine Chance. Die Zeit ist reif
Die Welt
Frauen sind im Motorsport immer noch unterrepräsentiert. Das müsse sich ändern, schreibt der frühere Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg in seinem Gastbeitrag. Er fordert mehr Förderung - bis hoch in die Königsklasse.
Meinen Wake-up-Moment hatte ich kürzlich auf Sardinien. Ich bin seit beinahe zwei Jahren mit meinem Team Rosberg X Racing in der Extreme E am Start. Dort treten wir mit Elektro-Geländewagen in vom Klimawandel besonders bedrohten Gegenden der Erde an, um auf die Auswirkungen der Umweltkrise aufmerksam zu machen und Lösungen aufzuzeigen. Daneben widmen wir uns auch gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen. Dazu gehört, dass in der Extreme E nicht nur männliche Piloten antreten, sondern auch die schnellsten Frauen der Rennsportwelt.
Ein Mann und eine Frau teilen sich pro Team jeweils ein Auto. Die Serie will mit dieser Regel die Gleichberechtigung fördern. Mit Erfolg: Noch nie habe ich erlebt, dass Teamchefs so hart um die talentiertesten Mädels kämpfen. Um die Schwedin Mikaela Åhlin-Kottulinsky für RXR zu gewinnen, habe ich nächtelang mit ihr telefoniert, weil drei andere Teams sie ebenfalls wollten. Es hat sich gelohnt, denn sie wird gerade zu einer unglaublichen Waffe im Kampf um die Meisterschaft.