"Gebe den Gedanken an den Tod nicht viel Raum"
n-tv
Sie ermöglichen es Menschen aus der ganzen Welt, auf dem Mount Everest zu stehen: die "Icefall-Doctors". Sie sehen, wann Eis einstürzen wird, bereiten die Wege für die Bergsteiger-Touristen. Ohne sie würde noch mehr passieren auf dem Weg zum Dach der Welt.
Der Khumbu-Eisbruch ist eine der gefährlichsten Passagen auf dem Mount Everest, dem höchsten Berg der Welt. Es ist eine große Menge riesiger Eisblöcke, die sich langsam, aber stetig in Richtung Tal bewegen, und die Bergsteigerinnen und Bergsteiger bei ihrem Marsch nach oben überwinden müssen. Die meisten von ihnen schaffen dies nur, weil zuvor einheimische Spezialisten eine möglichst sichere Route gefunden und diese mit vielen Leitern und Seilen passierbar gemacht haben - ein Netzwerk, das sie während der derzeitigen Everest-Hauptsaison über Monate immer wieder anpassen müssen.
Bergführer Ngima Gyalzen Sherpa war vor zwei Jahren Teil dieses Teams. Und ihn habe damals besonders seine Berufsbezeichnung fasziniert: "Icefall-Doctor". "Erfahrene Icefall-Doctors können die Stärke und Einsturzgefahr von Eis bestimmen, indem sie es nur anschauen", sagt der heute 26-jährige Nepalese. "Das können sie genauso gut, wie eine Mutter sagen kann, was mit ihrem Kind nicht stimmt, wenn sie es sieht." Um das Eis zu analysieren, bräuchten die Experten aber Tageslicht und das könne gefährlich werden, sagt Sherpa.
Denn sobald die Sonne auf das unstete Gebilde brenne, werde es fragiler. Zwischen den Klötzen können sich tiefe Spalten auftun, und immer wieder brechen Stücke ab und stürzen nach unten. Deshalb machten sich die meisten Abenteurer-Gruppen mit Stirnlampen mitten in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden auf, um den Khumbu-Eisbruch zwischen dem Basis- und dem ersten von vier Höhenlagern zu passieren.