Gebauer: Prüfungen an Web-Schule bald nicht mehr zentral
n-tv
Die Schüler der Web-Individualschule aus allen Bundesländern dürfen ihre Abschlussprüfungen 2022 noch einmal zentral in NRW ablegen. NRW-Schulministerin Gebauer will aber bald zurück zum Wohnortprinzip - und strebt ein staatliches Angebot an.
Bochum (dpa/lnw) - Auch wenn die diesjährigen Abschlussprüfungen für Schüler der Web-Individualschule - sie gilt als bisher einzige Internetschule in Deutschland für kranke Kinder - gesichert sind, soll es bald danach einen Kurswechsel geben. Das kündigte Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) an. Das Schulministerium hatte der staatlich nicht anerkannten Web-Schule am Dienstag nach einigem Wirbel die Zusage geben, dass die Schüler aus allen Bundesländern 2022 noch einmal zentral ihre Abschlussprüfungen in NRW ablegen dürfen.
Die dafür zuständige Bezirksregierung Arnsberg könne aber "nicht dauerhaft Abschlussprüfungen für das gesamte Bundesgebiet organisieren", sagte Gebauer der Deutschen Presse-Agentur. "Deshalb werden wir zum bewährten Wohnortprinzip zurückkehren müssen, wonach Abschlussprüfungen im jeweiligen Heimatbundesland abgelegt werden."
Im Dezember hatte die Bezirksregierung Arnsberg der Web-Schule in Bochum mitgeteilt, dass sie aufgrund des hohen personellen und organisatorischen Aufwands nicht mehr Schüler aus allen Bundesländern prüfen könne. In der Individualschule werden Schüler einzeln online unterrichtet, denen wegen psychischer oder körperlicher Erkrankung kein regulärer Schulbesuch möglich ist. Zuletzt waren jedes Jahr rund 100 Schülerinnen und Schüler von der Web-Schule zum Haupt- oder Realschulabschluss geführt worden.