GDL sorgt mit Wellenstreik-Drohung für Ärger
n-tv
Die Lokführergewerkschaft kündigt einen 35-Stunden-Streik an. Danach soll es in Wellen weitergehen, ohne Vorankündigung. Union und Pro Bahn verlangen, dass Verkehrsminister Wissing einschreitet. GDL-Chef Weselsky verbittet sich jegliche Einmischung.
Nach der neuerlichen Streik-Ankündigung der Lokführergewerkschaft GDL im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn hat der CDU-Verkehrsexperte Christopher Ploß Bundesverkehrsminister Volker Wissing zum Handeln aufgefordert. Ploß sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, die Dauer-Streiks belasteten Menschen und Wirtschaft massiv. So könne es nicht weitergehen: "Volker Wissing muss seinen Worten endlich Taten folgen lassen und das Thema zur Chefsache machen. Ich erwarte, dass Volker Wissing noch heute beide Parteien an seinen Tisch ins Ministerium holt", forderte Ploß.
CSU-Generalsekretär Martin Huber warf der GDL einen Missbrauch des Streikrechts vor. "Es ist unanständig, unverantwortlich und unverschämt, in diesen Zeiten als Gewerkschaftschef offen davon zu sprechen, dass das Ziel des Streiks Chaos ist und mangelnde Planbarkeit", sagte Huber in München. Deshalb sollten Streiks gerade bei kritischer Infrastruktur mit entsprechendem Vorlauf angekündigt werden müssen, sie müssten zeitlich begrenzt sein, und es müsse vorab ein - wenn auch erfolgloses - Schlichtungsverfahren stattgefunden haben. "So, wie es hier jetzt passiert, ist es offensichtlich ein Missbrauch des Streikrechts, der eher der eigenen Selbstsucht des Gewerkschaftsbosses dient und nicht der Verbesserung der Situation."
Der Fahrgastverband Pro Bahn verlangte ebenfalls ein Einschreiten der Politik und machte beiden Seiten schwere Vorwürfe. "Die Tarifpartner machen gerade die Verkehrswende kaputt", sagte Pro-Bahn-Chef Detlef Neuß der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Was jetzt läuft, ist den Fahrgästen nicht mehr zu vermitteln." Trotz der gesetzlichen Tarifautonomie sei es nun Zeit, dass die Politik aktiv werde. "Der Bund ist Eigentümer der Bahn. Deswegen ist er in der Pflicht zu intervenieren."
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