GDL macht aus der Streikkasse ein großes Geheimnis
n-tv
Tarifkonflikte und insbesondere Streiks sind immer auch ein Spiel mit der Ungewissheit. Im aktuellen Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn trifft diese Ungewissheit vor allem die Fahrgäste: Fährt die Bahn am nächsten Bundesliga-Spieltag Richtung Stadion? Gelingt die Anreise zur Verwandtschaft per Zug? Damit verbunden stellen sich immer wieder diese Fragen: Wie lang kann die Lokführergewerkschaft GDL weiter streiken? Lässt sich ein Ausstand wie der aktuelle noch einmal wiederholen? Vor allem die Antwort auf die Frage, wie gut die Streikkasse der GDL gefüllt ist, ist ein wohlbehütetes Geheimnis der Gewerkschaft. Es gibt einige Faktoren, die für die Streikausdauer der GDL entscheidend sind:
Blick in vorherige Tarifrunden
Zieht die GDL den momentanen Streik bis Montagabend durch, kommt sie in der laufenden Tarifrunde bereits auf so viele Streikstunden wie 2021. Damals rief die Gewerkschaft zu drei längeren Streiks auf, die sich im Güterverkehr auf etwas mehr als 260 Stunden summierten. Mit den beiden Warnstreiks 2023 und den beiden Streiks im laufenden Jahr sammelt die GDL bis Montagabend, 18 Uhr, 264 Streikstunden im Güterverkehr.
Dass die GDL damit für die laufende Tarifrunde am Limit angekommen ist, lässt sich daraus aber nicht schließen. In einer sehr langwierigen Tarifrunde von September 2014 bis Mai 2015 streikte die GDL im Güterverkehr für mehr als 420 Stunden.
Wie geht es für die Tausenden Beschäftigten bei VW weiter? Der Konzern plant, die Bezüge in der Krise zu kürzen. Die Arbeitnehmer kontern mit einem eigenen Zukunftskonzept. Noch gibt sich der Autobauer bedeckt, zum Start der dritten Tarifrunde mobilisiert die IG Metall zu einer großen Demonstration in Wolfsburg.