
Gaskraftwerksstrategie bestimmt Termin für Kohleausstieg
n-tv
Energiebranche und Wirtschaftsvertreter atmen auf: Der Ampel-Koalition gelingt eine Übereinkunft zur Förderung von Gaskraftwerken, die mit Wasserstoff betrieben werden können. Allerdings sind viele Fragen offen, auch die Zahl der benötigten Anlagen. Ein Ziel der Grünen ist so kaum zu erreichen.
Die Bundesregierung hat sich nach langem Ringen auf einen Kompromiss beim Bau neuer Kraftwerke verständigt. Insgesamt sollen neue Erdgas-Kraftwerke mit zunächst zehn Gigawatt Leistung errichtet und mit Milliarden-Summen gefördert werden, wie Kanzleramt, Wirtschafts- und Finanzministerium mitteilten. Das entspricht etwa 20 Kraftwerken. Das Wirtschaftsressort sagte aber, es würden Gespräche geführt, ob weitere Anlagen gebraucht würden.
2032 soll festgelegt werden, wann ab 2035 die Anlagen vollständig auf Wasserstoff umgestellt werden. Damit ist absehbar, dass ein vor allem von den Grünen bis 2035 angepeilter CO2-freier Energiesektor kaum zu erreichen sein dürfte. Zu den Kosten äußerte sich die Regierung nicht. In Koalitionskreisen hieß es, die Kosten beziffere die Regierung auf um die 16 Milliarden Euro für bis zu 20 Jahre.
Energiebranche und Wirtschaft reagierten erleichtert, dass endlich eine erste Einigung vorliege. "Dies ist ein entscheidender Baustein für einen erfolgreichen Weg in Richtung Klimaneutralität bei gleichzeitiger Wahrung der Versorgungs- und Systemsicherheit", sagte Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energiewirtschaft (BDEW). "Nun muss dringend Klarheit für die Investoren geschaffen werden. Die Finanzierungsfrage muss ebenso schnell geklärt werden wie die beihilferechtliche Sicherheit sowie die Standortfrage." Der Energie-Konzern Uniper erklärte, er gehe davon aus, dass er einen Teil der neuen Kapazitäten für Deutschland bauen werde. "Sobald wir die Details prüfen konnten, werden wir entscheiden, ob und mit welchen Investitionen wir uns beteiligen", sagte Vorstandschef Michael Lewis.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.