Gas-Vorrat spricht WM-Gastgeber Katar nicht frei
n-tv
Aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bewegt sich die deutsche Politik auf Katar zu. Der umstrittene Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft steht auf einmal auf der guten Seite. Oder nicht? Die früheren Bayern-Trainer Louis van Gaal und Hansi Flick sehen das anders.
Auf diplomatisch "schwankendem Boden" reiste der deutsche Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck dieser Tage in die Wüste. Dort am Golf soll die Zeitenwende in der deutschen Energiepolitik beginnen. Der lange Weg zu "Putin-freiem" Gas. Ausgerechnet in Katar, dem so umstrittenen Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2022.
Ausgerechnet in dem Emirat am Golf, dem die damalige Kanzlerkandidatin der Grünen und heutige Außenministerin, Annalena Baerbock, nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im Sommer 2021 mit einem Boykott des Weltturniers drohte. Katar war da bereits lange Zeit Rückzugsort für die radikalen Islamisten, die dann im vergangenen Jahr in ihre Heimat zurückkehrten. "Wenn ihr weiter die Taliban auf diese Weise unterstützt, wenn ihr weiter auf diese massive Art zu Menschenrechtsverletzungen beitragt, können wir nicht demnächst bei euch Fußball spielen", hatte Baerbock im ARD-Sommerinterview gesagt und damit eine weitere Debatte über die Winter-WM 2022 ausgelöst.
Nur wenige Monate liegen zwischen der Reise Habecks und Baerbocks Boykottforderungen. Doch die haben gereicht, um die Weltlage für lange Zeit massiv zu verändern. Der De-facto-Wirtschaftskrieg des Westens gegen Russland als Reaktion auf den völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine durch Wladimir Putin und die über Jahrzehnte aufgebaute Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas hat Welten verschoben. Russland wird vollkommen zu Recht als größere Bedrohung wahrgenommen als das kleine Emirat am Golf.
Sportlich hat Torhüter Loris Karius schon länger keine Schlagzeilen mehr produziert. Und doch ist sein wahrscheinlicher Transfer zum FC Schalke 04 ein aufsehenerregendes Thema, was vor allem an seinem Privatleben liegt. Beim Zweitligisten wird er wohl meist mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen müssen.