Galeria Karstadt Kaufhof pleite - Insolvenzantrag schon morgen
n-tv
Der Krise der Signa-Gruppe kann sich auch die Kaufhauskette Galeria nicht entziehen. Nach ntv-Informationen will der Konzern am morgigen Dienstag einen Insolvenzantrag stellen.
Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof will am morgigen Dienstag Insolvenz anmelden. Das hat ntv aus dem Umfeld des österreichischen Immobilieninvestors und Signa-Gründers René Benko erfahren. In den vergangenen Jahren war Galeria Karstadt Kaufhof bereits zweimal zahlungsunfähig. Das unter Druck geratene Warenhaus-Unternehmen, das inzwischen zur österreichischen Signa-Holding gehört, sollte durch Signa eine Hilfszahlung in Höhe von 200 Millionen Euro erhalten. Durch die aktuellen Entwicklungen der Signa-Gruppe ist eine Auszahlung unwahrscheinlich.
Trotz der Turbulenzen der Konzernmutter Signa hält der Betriebsrat die Kaufhauskette für zukunftsfähig. Dass die Kerngesellschaften der Signa-Gruppe insolvent sind, bedeutes, "dass wir uns von der Signa-Gruppe und ihren Interessen befreien können", hatte Betriebsratschef Jürgen Ettl der "Wirtschaftswoche" gesagt. Finde sich ein neuer Eigentümer, der "ebenso wie wir ein Interesse daran hat, dass es Galeria gut geht, ist das Unternehmen zukunftsfähig".
Einem einzelnen Investor oder Konsortium kann Galeria laut Ettl zwischen 6 und 17 Prozent Rendite bieten. "Garantieren können wir in schlechten Zeiten 3 Prozent und in guten Zeiten mindestens 6." Dafür müssten unter anderem die Mieten an den Signa-Standorten auf ein marktübliches Niveau gesenkt werden. In der Essener Unternehmenszentrale sei wohl ein weiterer Arbeitsplatzabbau kaum zu vermeiden. "Für mich als Betriebsrat ist das hart", sagte Ettl. "Ich möchte gerne jeden Arbeitsplatz erhalten. Aber in unserer Lage darf es auch für Betriebsräte keine Denkverbote geben."