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Gaddafi-Sohn Saif al-Islam tritt bei Präsidentenwahl in Libyen an
DW
Saif al-Islam, Sohn des früheren libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi, kandidiert bei der Präsidentenwahl. Der 49-Jährige habe seine Kandidatur angemeldet, teilte die Wahlkommission mit.
Saif al-Islam habe alle "erforderlichen rechtlichen Bedingungen" erfüllt. Zudem sei er als Wähler für einen Wahlbezirk der Stadt Sebha registriert worden, erklärte die Behörde, die die Präsidentenwahl am 24. Dezember und die Parlamentswahl einen Monat später organisiert. Fotos auf Internetplattformen zeigen ihn in einem traditionellen braunen Gewand und Turban, mit grauem Bart und Brille, bei der Unterzeichnung von Dokumenten im Registrierungszentrum.
Der zweitälteste Sohn Gaddafis hatte im Juli erstmals Präsidentschaftsambitionen geäußert. In einem Interview der "New York Times" sagte er, die libyschen Politiker der vergangenen zehn Jahre hätten dem Land "nichts als Elend" gebracht. Nun sei es "Zeit für eine Rückkehr zur Vergangenheit". Vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag wird Saif al-Islam weltweit gesucht. Ihm werden unter anderem Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Folter, Mord und Kriegsverbrechen vorgeworfen. Er sei "zuversichtlich, dass diese juristischen Probleme wegverhandelt werden können", wenn eine Mehrheit der Libyer ihn "als ihren Anführer wollen", sagte Seif al-Islam in dem Interview, das nach Angaben der Zeitung in einer Villa in der libyschen Stadt Sintan geführt wurde.