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G7: Das Klima in Kriegszeiten nicht vergessen
DW
Unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine treffen sich in Berlin die Umwelt-, Klima und Energieminister der G7. Es gab schon bessere Zeiten im Kampf gegen Klimawandel und Artensterben.
Die erste Ankündigung, was die für Energie, Klimaschutz und Artenvielfalt zuständigen deutschen Ministerinnen und Minister im Jahr der Präsidentschaft im Klub der sieben führenden Industrienationen (G7) erreichen wollen, erfolgte schon im Januar. Und aus den Formulierungen wird klar: Das war noch vor dem russischen Angriff auf die Ukraine, der viele Gewissheiten über den Haufen warf. Jetzt treffen sich die Umwelt- und Klimaminister in Berlin, von diesem Mittwoch bis zum Freitag (25. - 27.5.).
Damals, im Januar, sagte etwa Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck von den Grünen: "Mein Ziel ist ein klarer Impuls der G7 für die internationale Zusammenarbeit und den Multilateralismus." Und Umweltministerin Steffi Lemke, ebenfalls von den Grünen, ergänzte, sie wolle vor allem den negativen Trend beim Artensterben begrenzen, und: "Die nachhaltige Ressourcennutzung, die Anpassung an die Auswirkung der Klimakrise und ökologisch nachhaltige Lieferketten sollen weitere Schwerpunkte im G7- Jahr bilden."
Aber der Krieg hat eben vieles verändert. Habeck ist nun in erster Linie als Krisenmanager in Sachen Energie unterwegs und sucht fieberhaft nach Alternativen zu russischen Öl und Gas. Er hat mit Norwegen, mit Katar und mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) Vereinbarungen über zusätzliche Gaslieferungen geschlossen.
Und just in dieser Woche wurde aus seinem Haus bekannt, dass etwa Steinkohlekraftwerke, die eigentlich nach den Plänen zum deutschen Ausstieg aus der Kohle abgeschaltet werden sollten, bis zum März 2024 quasi auf Abruf bereitstehen, um einspringen zu können, wenn Russlands Präsident Putin im Sommer den Gashahn ganz zudrehen sollte. Mehr Kohle also statt des vergleichsweisen umweltfreundlicheren Gases.
Der Verteilung der Zuständigkeiten innerhalb der Bundesregierung ist es geschuldet, dass gleich zwei Kabinettsmitglieder das G7-Treffen in Berlin leiten werden: Habeck ist für den Klimaschutz zuständig, Lemke für den Artenschutz und den Schutz der Ozeane, der ebenfalls auf der Agenda steht.