Günter Wallraff plant einen unspektakulären 80.
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Günter Wallraff war Fließband-Malocher, Paketschlepper und Obdachloser, um nachzuerleben, wie der Alltag der Macht- und oft auch Rechtlosen aussieht. "Wallraffen", also undercover recherchieren, ist nicht nur ein Eintrag in deutschen Wörterbüchern. Jetzt wird er 80 und kann das "Wallraffen" nicht lassen.
Der Weg zu Deutschlands bekanntestem Enthüllungsjournalisten führt in eine enge stille Straße, zu einem alten grauen Haus, durch einen schmalen kühlen Gang in einen Hof. Dort steht ein Gartenhaus und darin sitzt Günter Wallraff. Am Samstag wird er 80 Jahre alt. Aber das ist kein Thema, das ihm liegt.
"Es ist kein Verdienst, so alt zu werden", sagt er. "Und ich lasse mich nicht gerne feiern." In seinem persönlichen Kalender hat er sich für den 1. Oktober eine "80" eingetragen, dahinter aber ein Fragezeichen gemacht. Bis zuletzt hatte er immer noch Zweifel, ob er überhaupt so alt werden würde. "80 Jahre - das liegt einfach jenseits meines Vorstellungsvermögens." RTL zeigt heute um 22:35 Uhr "Günther Wallraff, der Rollenspieler - Das Leben eines Aufklärers". Die Dokumentation ist auch bei RTL+ zu sehen.
Fließband-Malocher, Gastarbeiter, Paketschlepper, Obdachloser, Brötchenbäcker und Beschäftigter im Callcenter - wenn Günter Wallraff aus dem Alltag der Machtlosen berichtet, dann hat er ihn zuvor meist selbst erlebt. Mit falscher Identität und verfremdetem Aussehen taucht er ein ins Milieu, erfährt Ausbeutung am eigenen Leib, um sie dann schildern und anprangern zu können.
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