
"Götter in Schwarz" walzen Argentinien platt
n-tv
Früher Rückstand, später keine Probleme: Mit dem höchsten Halbfinal-Sieg seit 1987 zieht Neuseeland ins Finale der Rugby-WM ein. Will Jordan ragt einmal mehr aus einer Mannschaft heraus, die sich seit dem miserablen Start ins Turnier mächtig gesteigert hat.
Nach dem Ende ihrer Machtdemonstration genossen die übermächtigen "Götter in Schwarz" sichtlich die Atmosphäre im Pariser Stade de France. Mit Familie und Freunden feierten die Neuseeländer ihren Triumph, breit grinsend hielten sie mit Erinnerungsfotos den besonderen Moment fest. Die gute Laune, sie war aus mehreren Gründen angebracht: Das Finale der Rugby-WM souverän erreicht, die Dämonen von 2019 besiegt - und dabei auch noch ein dickes Ausrufezeichen an die Konkurrenz geschickt.
Die Anerkennung aus der weit entfernten Heimat folgte prompt. "Die All Blacks - was für ein Team!", schrieb Neuseelands künftiger Premierminister Christopher Luxon auf X nach dem dominanten 44:6 (20:6) im Halbfinale gegen chancenlose Argentinier. Im Stadion jubelte ein "stolzer" Jordie Barrett über den Sieg, der "so süß" sei. Der 26-Jährige muss es wissen, war der Center doch bereits vor vier Jahren Teil des Teams, das in der Vorschlussrunde an England gescheitert war. Doch nach dem Absturz in Japan lebt in diesen Tagen in Frankreich der Mythos der berüchtigten All Blacks wieder.
Nach einem frühen Rückstand drehten die Neuseeländer auf und ließen die Argentinier nicht mehr zur Entfaltung kommen, ein Try gelang den Südamerikanern im gesamten Spiel nicht. Auch nach der Pause änderte sich an der Überlegenheit nichts, ein weiterer Versuch nur 90 Sekunden nach Wiederbeginn bedeutete eine Vorentscheidung. Es war der höchste WM-Halbfinalsieg seit der Erstausgabe 1987, damals siegte Neuseeland gegen Wales 49:6. Das Finale findet am 28. Oktober statt. Gegner ist dann Weltmeister Südafrika oder England, die am Samstagabend das zweite Halbfinale bestreiten.

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