Görlach Global: Die Türkei will ein gutes Verhältnis zu den Taliban
DW
Sowohl mit den Taliban als auch mit dem afghanischen Nachbarn Pakistan ist die Türkei im intensiven Gespräch. Der türkische Präsident Erdogan hat vor allem ein zentrales Anliegen, meint Alexander Görlach.
Die Schicksale der Menschen, die in Kabul vergeblich auf ihre Rettung gewartet haben, gehen unter die Haut. Mit dem Abzug der letzten US-Soldaten starb ihre Hoffnung, doch noch per Luftbrücke aus dem Land fliehen zu können. Der Nachbarstaat Pakistan, dessen Premierminister Imran Khan ausdrücklich die Rückkehr der Taliban und das Ende "der Zeit in Ketten" (gemeint war der Militäreinsatz der NATO) begrüßt hat, wird die erste Anlaufstelle der Flüchtlinge sein. Doch Khan hat bereits abgewunken: Sein Land ist nicht bereit, Flüchtlinge aus Afghanistan aufzunehmen. Also werden diese ein anderes Ziel ansteuern: die Türkei. Von dort aus erhoffen sich viele eine Chance, weiter nach Europa zu gelangen. Ankara ist alarmiert, denn das Land beherbergt bereits rund vier Millionen Flüchtlinge, von denen laut Angaben der Vereinten Nationen, 120.000 aus Afghanistan in das Land kamen. Die neue Fluchtbewegung, die über den Iran an die türkische Grenze kommt, soll bereits dort gestoppt werden: Eine neue Grenzbefestigung soll die Menschen am Weiterkommen hindern.More Related News