![Fundamentalkritik aus Wiesbaden an Silke Sinning](https://www.fr.de/bilder/2022/03/15/91412851/28448637-gegenwind-aus-dem-hessischen-heimatverband-silke-sinning-1ref.jpg)
Fundamentalkritik aus Wiesbaden an Silke Sinning
Frankfurter Rundschau
Kreisfußballwart Elsenbast: „Arbeit an der Basis völlig vernachlässigt“. In Bayern formiert sich offenbar Widerstand gegen Rainer Koch.
Die bereits zugesagte Teilnahme in seiner Funktion als bayerischer Verbandschef beim Würzburger Fußballkreistag in der Rottendorfer Erasmus-Neustetter-Halle am Montag hat Rainer Koch kurzfristig abgesagt. Der spektakulär abgewählte Ex-Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes muss sich offenbar noch sammeln. Im zusammenfassenden Video des Bonner Bundestags vom vergangenen Freitag im DFB-TV-Kanal blieb sein krachendes Scheitern unerwähnt.
Das große Schweigen? Ganz so ist es natürlich nicht. Der „Fall Koch“ ist Thema nicht nur in Bayern. Dort finden noch in diesem Jahr Wahlen zum Landesverbands-Präsidenten statt. Eine Opposition aus Niederbayern will den 63-Jährigen laut des Portals fupa.net stürzen. Die Würzburger „Mainpost“ schreibt, Koch habe sich mit seinem bizarren Demokratieverständnis für das Amt des bayerischen Fußballbosses und als deutsches Mitglied im Uefa-Exekutivkomitee disqualifiziert. Er solle deshalb von sich aus zurücktreten.
Bemerkenswert ist im Rückblick auf die Geschehnisse im Bonner World Conference Center auch, dass im Vorfeld der Wahlen ein von den Landesverbandspräsidenten aus dem Süden unterschriebenes Schreiben herumging, in dem dazu aufgefordert wurde, unbedingt Koch und keinesfalls dessen Gegenkandidatin Silke Sinning zu wählen.
Die 52-jährige Nordhessin siegte dann dennoch mit überwältigender Mehrheit. Aus dem Hessischen Fußball-Verband (HFV), dessen Präsidium im Januar sowohl Sinning als auch Schatzmeister Ralf Viktora zum Rücktritt aufgefordert hatte, weil diese sich dem missliebigen Koch-Kontrahenten Peter Peters angeschlossen hatten, meldete sich jetzt der Wiesbadener Kreisfußballwart Dieter Elsenbast zu Wort.
Einer Wachablösung im DFB habe es „dringend bedurft“. Rainer Koch sei „für viele nicht mehr tragbar“ gewesen. Dafür habe allerdings nicht Sinning gesorgt, sondern Koch „ganz alleine selbst“ aufgrund seiner „katastrophalen Vorstellungsrede“.