
Fußball-Fanhilfe kritisiert Urteil als "völlig absurd"
n-tv
Bei einer Pyro-Aktion des Karlsruher Anhangs werden mehrere Menschen verletzt. Als die Polizei ermittelt, verweigern drei Sozialarbeiter ihre Aussagen. Das Amtsgericht Karlsruhe fällt nun ein Urteil - und verhängt Geldstrafen. Der Dachverband der Fanhilfen ist empört.
Das Amtsgericht Karlsruhe hat drei Mitarbeiter des KSC-Fanprojekts wegen des Vorwurfs der versuchten Strafvereitelung zu Geldstrafen verurteilt. Nach einem Pyro-Skandal beim Fußball-Zweitligaspiel des Karlsruher SC gegen den FC St. Pauli im November 2022 hatten sich die drei Sozialarbeiter geweigert, in der Aufarbeitung als Zeugen auszusagen. Der Fall sorgte bundesweit für Aufsehen. Und könnte Signalwirkung haben. Auch, wenn das Urteil noch nicht rechtskräftig ist, könnten Unruhe und Verunsicherung in den Fanprojekten zunehmen.
Das Urteil sei "untragbar und in der Gesamtschau völlig absurd", teilte der Dachverband der Fanhilfen auf Anfrage mit. Die "gesellschaftlich gewünschte" Arbeit der Fanprojekt-Mitarbeitenden werde "gezielt kriminalisiert und somit unmöglich gemacht. Es braucht endlich ein Zeugnisverweigerungsrecht in der sozialen Arbeit".
Die Geldstrafen reichen von 4050 bis 6300 Euro. Es wurden jeweils 90 Tagessätze verhängt, wodurch die drei Personen nicht vorbestraft sind. Die Staatsanwaltschaft hatte höhere Geldstrafen gefordert. Die Angeklagten kündigten an, in Berufung zu gehen. Ihr Verhalten hatten sie damit begründet, dass sie bei ihrer Arbeit auf das Vertrauen der Fans angewiesen seien und dieses Vertrauensverhältnis schützen müssten.

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