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Fußball-EM treibt nicht nur Corona-Fallzahlen in die Höhe: Auch eine Geschlechtskrankheit profitierte
Frankfurter Rundschau
Eine Medizinerin warnt vor „Super-Gonorrhoe“ durch gelockerte Corona-Regeln: Immer mehr Fälle der gefährlichen Infektionskrankheit werden bekannt.
In Regionen mit niedrigen Corona-Inzidenzen öffnen Clubs, Bars und Pubs – sehr zur Freude von Feierwilligen. Auch in der Horizontalen werden die Menschen wieder aktiver. Eine gesunde Angelegenheit, gäbe es da nicht die Geschlechtskrankheiten. Vor allem Menschen, die häufig den Beischlaf-Partner wechseln, sind gefährdet. Die Post-Corona-Zeit tut ihr Übriges: So sind viele regelrecht ausgehungert und haben entsprechend viel Lust, so die Annahme britischer Fachleute. Diese warnen dem britischen Portal Daily Star zufolge vor einer Welle von Geschlechtskrankheiten wie Tripper im Sommer. Dr. Gigi Taguri spricht von einer „Super-Gonorrhoe“, die aktuell um sich greift. Gonorrhoe ist der medizinische Fachbegriff für Tripper, einer sexuell übertragbaren Krankheit, welche durch eine Infektion mit Bakterien (Gonokokken) ausgelöst wird. Bei der „Super-Gonorrhoe“ handelt es sich um eine gefährliche Form der Erkrankung, weil die auslösenden Bakterien eine Antibiotikaresistenz ausgebildet haben. Taguri hat die Befürchtung, dass sich diese gefährliche Geschlechtskrankheit im Rahmen der gelockerten Corona-Maßnahmen noch stärker ausbreiten könnte. In den letzten Jahren wurde die „Super-Gonorrhoe“ immer häufiger diagnostiziert, so die Medizinerin. Die Infektionsraten seien mit der Aufhebung der Restriktionen zwischen den einzelnen Coronavirus-Lockdowns merklich gestiegen, wird sie weiter vom Daily Star zitiert. Auch Online-Suchanfragen würden zeigen, dass immer mehr Menschen zumindest den Verdacht hegen, sich mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt zu haben. So ist etwa die Suchanfrage „STI-Tests“ (die Abkürzung STI steht für sexuell übertragbare Infektionen) in den letzten zwölf Monaten um 1.000 Prozent gestiegen, wie der Daily Star berichtet. Das Analyse-Tool Google Trends hätte am 5. Juli einen Höhepunkt der Suchanfrage gezeigt, nachdem England am Wochenende sein letztes EM-Spiel gewonnen hatte, heißt es weiter. „Immer, wenn die Sperrzeitbeschränkungen gelockert wurden, gab es Hinweise darauf, dass die Rate der STI-Infektionen steigt“, so Dr. Gigi Taguri, Leiterin der Medizintechnik bei Lloyds Pharmacy: „Pubs sind ohne Einschränkungen geöffnet, während Clubs und Festivals wieder in Betrieb genommen werden. Es wird ein Paradies für Singles sein, die einen großen Teil der letzten 18 Monate eingesperrt waren“, so Taguri.More Related News