Frust, Futtern, Scham - ein quälender Teufelskreis
Die Welt
Pizza, Eis und Pommes sorgen dafür, dass die negativen Gefühle verschwinden. Ein Drittel der Bevölkerung gehört zu den emotionalen Essern. Das kann zu einem quälenden Teufelskreis führen. Psychologen erklären, was hinter dem Phänomen steckt.
Der kühle Schmelz von Eiscreme auf der Zunge, knackende Schokoladenstückchen und das aufsteigende Vanillearoma bescheren Katharina Herboldt wahre Glücksmomente. Es ist kurz nach 20 Uhr. Herboldt sitzt in ihrer Küche, einen Becher Chocolate-Chip-Eiscreme in den Händen. Nur noch ein, zwei Löffelchen will sie sich gönnen. Ein wohliges Gefühl durchströmt ihren Körper. Nach wenigen Minuten ist das ganze Eis weg und mit ihm auch die Anspannung des Tages. Die harten Verhandlung mit dem Auftraggeber, der Zoff mit der Teenagertochter – vergessen. „Nichts verschafft mir einen solchen Kick wie das Trostfuttern“, sagt Herboldt.
Für Michael Macht besteht kein Zweifel, die Unternehmerin zählt zu den emotionalen Essern. Darunter versteht der Psychologe von der Universität Würzburg und praktizierende Psychotherapeut ein spezifisches Verhaltensmuster. „Die Betroffenen dämpfen negative Gefühlszustände...