
Frontex-Chef: Außengrenzen schließen ist aussichtslos
n-tv
Die EU zahlt Frontex jährlich hunderte Millionen Euro, um die EU-Außengrenzen zu kontrollieren und illegale Einwanderungen zu verhindern. Der Chef der Organisation sagt jedoch, dass es unmöglich sei, Menschen daran zu hindern, eine Grenze zu überqueren und plädiert für ein anderes Vorgehen.
Frontex-Chef Hans Leijtens hält Bemühungen, die EU-Außengrenzen weitgehend für Migranten zu schließen, für aussichtslos. Manchmal werde so getan, "als könne man schlicht einen Deckel oben auf die Flasche setzen, und dann wird die Migration gestoppt. Aber das ist ein Irrglaube", sagte der Niederländer der "Welt am Sonntag". "Dieses Gerede von "Leute stoppen" und "Grenzen schließen" kann nicht ständig unser Narrativ sein."
Leijtens betonte: "Nichts kann Menschen davon abhalten, eine Grenze zu überqueren, keine Mauer, kein Zaun, kein Meer, kein Fluss." Anstelle von immer neuen Maßnahmen zur Grenzsicherung plädierte er für Vorhaben, die so oder so ähnlich bereits in Planung sind: Asylverfahren direkt an den europäischen Außengrenzen, zügige Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber und Vereinbarungen mit Ländern etwa in Afrika.
In der EU fordern etliche Staaten wie Österreich oder Ungarn immer wieder, dass die Außengrenzen besser geschützt werden müssten. Sie fordern beispielsweise, dass Zäune an den Außengrenzen aus dem EU-Haushalt bezahlt werden müssten.