Frontex: Athen ignorierte Hilfsangebot vor Bootsunglück
n-tv
Hunderte Menschen werden noch immer vermisst, nachdem ein überladenes Fischerboot vor der Halbinsel Peloponnes am 14. Juni gekentert war. Die EU-Grenzschutzagentur beschuldigt nun griechische Behörden, Unterstützung für die Beobachtung des Boots ausgeschlagen zu haben.
Die griechischen Behörden haben nach Angaben der europäischen Grenzschutzagentur Frontex ein Hilfsangebot der EU-Agentur kurz vor dem tödlichen Flüchtlingsunglück vor der Küste Griechenlands vor knapp zwei Wochen ignoriert. Frontex habe den griechischen Behörden am Tag vor dem Unglück "zusätzliche Luftunterstützung angeboten, aber keine Antwort erhalten", erklärte die Pressestelle der Agentur mit Sitz in Warschau auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP.
Das marode und überladene Fischerboot war in Libyen in Richtung Europa gestartet und in der Nacht zum 14. Juni vor der Halbinsel Peloponnes an einer der tiefsten Stellen des Mittelmeers gekentert, nachdem zuvor der Motor ausgefallen war.
82 Leichen wurden bisher geborgen. 104 Menschen konnten nach offiziellen Angaben gerettet werden. Nach Angaben von Überlebenden waren hunderte Menschen an Bord, darunter auch Frauen und Kinder, die im Laderaum untergebracht waren.