Frohe Ostern: Unbekannte geben Darwins Notizbücher zurück
DW
Mehr als 20 Jahre waren zwei Notizbücher des Evolutionsforschers Charles Darwin verschwunden. Nun tauchten sie wieder auf - versehen mit Ostergrüßen. Die Ermittlungen laufen.
Die Hintergründe sowohl des Verschwindens als auch des Auftauchens der beiden Notizbücher sind völlig unklar. Bereits im Januar 2001 hatten Mitarbeiter der Universitätsbibliothek von Cambridge bei einer Routinekontrolle den Verlust festgestellt. Sie gingen davon aus, dass die Kladden von Charles Darwin falsch einsortiert wurden, nachdem sie im November 2000 zum Abfotografieren aus dem Lager geholt worden waren.
Die Notizbücher enthalten erste Andeutungen von Darwins Theorie der Evolution durch natürliche Selektion sowie seine Zeichnung des Lebensbaums aus dem Jahr 1837. Der Wert der beiden Bücher wird auf mehrere Millionen Pfund geschätzt.
Trotz dieser Werte meldete Jessica Gardner, seit 2017 Bibliotheksdirektorin, die Bücher erst 2020 bei der Polizei als gestohlen. Unklar ist, ob die Mitarbeiter so lange brauchten, um die rund zehn Millionen Bücher, Karten und Manuskripte in der Bibliothek nach den in Leder eingebundenen Büchern zu durchsuchen.
Am 9. März tauchten die Bücher überraschend wieder auf, sie lagen vor dem Büro der Bibliothekarin. "Sie gehören zu den bemerkenswertesten Dokumenten in der gesamten Geschichte der Wissenschaft", sagte Gardner der BBC.
Der britische "Guardian" berichtet, die Manuskripte hätten sich in einem guten Zustand befunden und keine Anzeichen einer Beschädigung aufgewiesen. Die Bände waren demnach in ihrer Archivbox in Frischhaltefolie eingewickelt und wurden in einer rosafarbenen Geschenktüte abgelegt - versehen mit einem mit Maschine geschriebenen und für Anfang März doch recht frühen Gruß zu Ostern.