Frenzel bricht zusammen und weiß lange nichts von seiner Medaille
Die Welt
Die deutschen Kombinierer erleben bei Olympia ein dramatisches Team-Rennen. Eric Frenzel verausgabt sich nach seiner Quarantäne über die Grenzen. Dennoch gibt es ein Happy End, obwohl Frenzel nicht an der Siegerehrung teilnehmen kann.
Eric Frenzels Schritte werden schwerer, immer schwerer. Er kämpft, kann den anderen nicht mehr folgen. Sie fliegen davon – und Frenzel ringt verzweifelt um jede Sekunde Rückstand, die er Schlussläufer Vinzenz Geiger weniger mit auf den Weg gibt. Mit letzter Kraft erreicht er seinen Teamkollegen. Danach ist es vorbei. Frenzel, am Montag nach elf Tagen Corona-Quarantäne erst wieder freigekommen, fällt in den Schnee. Als Vinzenz Geiger keine 15 Minuten später zu Olympiasilber sprintet, rennen ihm Manuel Faißt und Julian Schmid im Ziel entgegen. Frenzel fehlt. Auch auf dem Podium danach. Körperlich sei er nicht in der Lage, heißt es. Er hat sich bis über die Grenzen hinaus verausgabt.
Es ist ein dramatisches und erfolgreiches Ende dieser Winterspiele für das deutsche Kombinierer-Team, das damit nach Gold im ersten Einzel durch Geiger erneut auf dem Podest steht. Für Eric Frenzel, den jahrelangen Dominator dieser Sportart, ist es das Happy End einer olympischen Gefühls-Odyssee, seit er an Tag 1 in China wegen eines positiven Corona-Tests direkt in Quarantäne musste. Seine wahrscheinlich letzten Olympischen Spiele gerieten zu einem verzweifelten Wettlauf gegen die Zeit, bei dem es galt, nicht die Nerven und die Hoffnung zu verlieren, und sich irgendwie im Quarantäne-Zimmer fit zu halten.