French Open: Iga Swiatek nicht zu stoppen
DW
Wer soll diese Iga Swiatek stoppen? Im Finale von Paris lässt die derzeit beste Tennisspielerin der Welt auch der Amerikanerin Coco Gauff keine Chance.
Iga Swiatek brüllte ihre Freude heraus und rannte dann in ihre Box und ließ sich feiern: Die große Favoritin ist im Eiltempo zum Finalsieg bei den French Open geprescht. Die 21_Jährige setzte sich in nur 68 Minuten mit 6:1, 6:3 gegen die drei Jahre jüngere US-Amerikanerin Coco Gauff durch, bei der bittere Tränen der Enttäuschung flossen. Bereits 2020 hatte die Weltranglistenerste in Roland Garros den Titel gewonnen. "Ich bin sehr glücklich, dass alle Puzzleteile zusammengekommen sind. Es war ziemlich schwer für mich und eine Menge Druck", sagte Swiatek.
Ihr gelang der 35. Sieg in Folge - zuletzt hatte Venus Williams bis zum Turnier in Linz im Jahre 2000 eine derartige Serie hingelegt. Die Warschauerin sicherte sich ein Preisgeld in Höhe von 2,2 Millionen Euro. Gauff, die auch noch das Endspiel im Doppel bestreitet, erhält 1,1 Millionen. Sie trat als jüngste Finalistin bei einem Grand Slam seit Maria Scharapowa 2004 in Wimbledon an. Nach ihrem eindrucksvollen Triumph hat die polnische Tennisspielerin an die Menschen in der Ukraine gedacht. "Haltet durch, der Krieg ist immer noch da", sagte die 21-Jährige bei der Siegerehrung in Paris. Die rund 15.000 Zuschauer applaudierten danach lange stehend.
Vor dem Finale auf dem voll besetzten Court Philippe Chatrier waren die Rollen klar verteilt. Swiatek, die sich nach dem Rücktritt von Wimbledon- und US-Open-Siegerin Ashleigh Barty zur dominanten Spielerin der Tour entwickelt hat, ging als klare Favoritin in das Match. Doch auch Gauff fühlte sich bereit, nach der Trophäe zu greifen. Bereits mit 15 Jahren hatte sie 2019 in Wimbledon für Aufsehen gesorgt und war schon damals zum "next big thing" im Damentennis ernannt worden. Drei Jahre später schaffte sie auf der roten Asche von Roland Garros ihren ersten Finaleinzug bei einem Major - und das ohne Satzverlust. Die Nervosität einer Endspiel-Debütantin konnte sie aber nicht ausblenden. Der so athletischen Teenagerin unterliefen einfache Fehler, die Swiatek zum sofortigen Break nutzte. Gauff erhielt Zuspruch ihres Papas aus der Box, die Zuschauer riefen "Coco, Coco", doch es stand schnell 0:4. Nach 33 Minuten war der erste Satz entschieden.
Anfang des zweiten Satzes gelang es der Außenseiterin, besser dagegenzuhalten. Gauff nutzte ein kurzes Konzentrationsloch von Swiatek zum frühen Break. Doch Swiatek war schnell wieder auf der Höhe und sorgte vor den Augen von Landsmann und Fußball-Star Robert Lewandowski für ein rasches Ende.