Freispruch: Tödliche Messerstiche waren Notwehr
n-tv
Fast sieben Monate saß ein 39-jähriger Mann in Untersuchungshaft, weil er den Ex-Lebensgefährten seiner Tante erstochen hatte. Zu Unrecht - es war Notwehr.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Rund ein halbes Jahr nach tödlichen Messerstichen hat das Düsseldorfer Landgericht den wegen Totschlags angeklagten Messerstecher freigesprochen. Der 39-Jährige habe in Notwehr gehandelt, befanden die Richter am Dienstag.
Der Angeklagte hatte Mitte Oktober 2023 den körperlich überlegenen, 53 Jahre alten Ex-Partner seiner Tante erstochen, nachdem dieser ihn nach einem Wortgefecht mit einem Teleskop-Schlagstock angegriffen und am Kopf verletzt hatte.
"Es bereitet mir - wie dem Staatsanwalt auch - großes Unbehagen, ein Verhalten straflos zu lassen, das den Tod eines Menschen zur Folge hatte", sagte Richter Rainer Drees. Aber in diesem Fall greife das Notwehrrecht. "Und danach konnte der Angeklagte alles tun, was den Angriff effektiv beendet."