Frauen in Pandemie unglücklicher als Männer
n-tv
In der Corona-Pandemie sind Glücksmomente rar. Die Einschränkungen und die Infektionen zerren an den Nerven vieler Deutscher. Einer Studie zufolge belastet Frauen die Situation jedoch stärker als Männer.
Frauen schlägt die Corona-Pandemie mehr auf das Gemüt als Männern. Das geht aus dem neuen "Glücksatlas" hervor, den die Universität Freiburg mit Unterstützung der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) erstellt hat. In der Corona-Krise hätten alle Deutschen an Lebenszufriedenheit verloren, aber Frauen deutlich mehr als Männer, so das Ergebnis der Studie. Der Glücksabstand, die sogenannte "Happiness Gap", zwischen den Geschlechtern betrage 0,19 Punkte. "In dieser Währung, in der Skala, ist das wirklich bedeutend", sagte Max Höfer, Sprecher des "SKL Glücksatlas".
Insgesamt wurden von Januar 2020 bis Januar 2022 15.200 Deutsche per Telefon von Ökonomen und Sozialwissenschaftlern befragt. Sie mussten unter anderem ihre allgemeine Zufriedenheit auf einer Skala von 0 bis 10 angeben. Die Studie zeigt einen bedeutenden Wandel: So seien Frauen vor der Pandemie glücklicher als Männer gewesen - durchschnittlich gemessen über alle Altersklassen. In der Pandemie seien Frauen eindeutig unglücklicher geworden.
Besonders überraschend seien die großen Glückseinbußen von jungen Frauen bis 25 Jahre, bilanzierte Studienleiter Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg. Die unter 25-jährigen Frauen sind demnach vor Corona nicht nur die glücklichsten Menschen der Republik gewesen, sondern auch zufriedener als gleichaltrige junge Männer. Ihr Glücksvorsprung betrug 0,2 Punkte. Während der Corona-Pandemie verloren sie 0,6 Punkte, die jungen Männer nur 0,3 Punkte. Der Glücksvorsprung hat sich während der Pandemie also ins Gegenteil gewendet.