Frauen gegen Infantino
Süddeutsche Zeitung
Der Fifa-Boss träumt von einer Fußball-WM alle zwei Jahre. Nun sagen auch mehrere Frauenfußball-Profiligen, dass die Idee "verheerend" sei. Und das sind nicht die einzigen Problemstellen.
Wie eine Brandmauer formiert sich der Widerstand gegen die Pläne des Fifa-Bosses Gianni Infantino, die Fußball-WM künftig mit 48 Teams alle zwei Jahre abzuspulen. Erneut wendet sich die Profi-Gewerkschaft Fifpro gegen das Konstrukt, sie rügt einen eklatanten Mangel an "ganzheitlicher Vision und Führungskultur". Und massiver Flankenschutz kommt jetzt von denjenigen, die in den Allmachtsträumen von Infantino und dessen Sportdirektor Arsène Wenger keine echte Rolle spielen: den Frauen im Fußball. Zehn ihrer Profiligen erklären die Fifa-Pläne in einem gemeinsamen Statement mit der Europa-Union Uefa und der Klubvereinigung ECA für sportlich, wirtschaftlich und gesellschaftlich verheerend. Die Männer-WM in der Dauerschleife: schädlich im Hinblick auf die weitere Entwicklung des Frauenfußballs.